China, das Reich der Mitte wie es sich selbst bezeichnet, giert nach wirtschaftli-chem Erfolg und Anerkennung. Nach Ansicht vieler Experten, Politiker und Me-dien wird dieser Erfolg jedoch durch unfaire Methoden forciert. Immer wieder wird der gezielt unterbewertete Yuan als Grund f?r die Ungleichgewichte in den Leistungsbilanzen oder f?r zunehmende Handelsdispute zwischen China und den USA genannt. Viele Beobachter sehen sogar die aktuelle Wirtschaftskrise als Fol-ge der chinesischen Wachstumspolitik, ausgel?st durch die massiven Kapitalstr?-me in die USA. Dies f?hrte j?ngst zu einem Ruf nach einer „neuen W?hrungsord-nung", unter anderem durch Staatschefs wie dem franz?sischen Pr?sidenten Nico-las Sarkozy, der eine massive Aufwertung der chinesischen W?hrung fordert. Einen ganz anderen Ansatz dagegen verfolgen die ?konomen David Folkerts-Landau, Peter Garber und Michael Dooley. Die Erfinder der Bretton Woods II-Theorie interpretieren die aktuelle Situation bereits als ein informelles Arrange-ment und in gewisser Weise eine W?hrungsordnung zwischen den USA und den aufstrebenden Schwellenl?ndern, insb. China, welche ihre W?hrung an den US Dollar binden. Dadurch wird laut Bretton Woods II-Theorie f?r Stabilit?t gesorgt und die immensen Leistungsbilanzdefizite der USA k?nnen durch Kapitalstr?me aus diesen L?ndern finanziert werden. Die spannende Frage dabei ist, welche der beiden Argumentationen im Endeffekt recht beh?lt und welche Ursachen und Folgen das hohe US-Leistungsbilanz]]>