Die vorliegende Arbeit untersucht die formale und faktische Stellung der brasilianischen Zentralbank im Zusammenspiel der wirtschaftspolitischen Akteure. Es wird gezeigt, dass das stark ausgepr?gte Abh?ngigkeitsverh?ltnis der Zentralbank gegen?ber der Regierung bis zur Einf?hrung des Plano Real zu einer Politisierung der Geldpolitik gef?hrt hat, welche mitverantwortlich war f?r die teilweise hyperinflation?ren Prozesse, die Brasilien insbesondere seit Ende der 80er-Jahre gekennzeichnet haben.Trotz der Erfolge des Plano Real bei der Eind?mmung der Inflation sind die notwendigen institutionellen Vorkehrungen im monet?ren (und fiskalen) Bereich f?r eine nachhaltige Sicherung der Geldwertstabilit?t noch immer nicht getroffen worden. Dies hat die Finanzkrise von 1998/99 nochmals sehr deutlich gemacht.Die Etablierung einer unabh?ngigen, nicht an die Weisungen der Regierung gebundenen Zentralbank k?nnte bei den anstehenden Reformen des Finanzsystems einen elementaren Beitrag zur langfristigen Sicherung der Geldwertstabilit?t leisten.